Stornogebühren

Stornogebühren sind Gebühren, die anfallen, wenn eine Buchung, ein Vertrag oder ein Termin storniert wird. Sie dienen in der Regel der Entschädigung des Anbieters für entgangene Einnahmen, Verwaltungsaufwand und gegebenenfalls bereits erbrachte oder zu erbringende Leistungen. Stornogebühren können als fester Betrag oder als Prozentsatz des Gesamtpreises festgelegt sein und treten häufig im Bereich Reise, Unterkunft, Veranstaltungen und Dienstleistungen auf.

Typische Anwendungsbereiche sind Flug- und Hotelbuchungen, Mietwagen, Konzert- oder Kongresskarten sowie Termine bei Dienstleistern wie Friseuren, Beratungen oder Kursen. Die Storno-Klauseln sind üblicherweise in den allgemeinen Geschäftsbedingungen oder in der Buchungsbestätigung angegeben.

Die Höhe und die Anwendbarkeit der Gebühren hängen oft vom zeitlichen Abstand zum Leistungs- oder Reisedatum ab. Je näher der Termin rückt, desto höher ist häufig die Stornogebühr; manche Angebote sind völlig oder teilweise nicht erstattungsfähig. Bei vielen Anbietern gibt es gestaffelte Modelle, zum Beispiel kostenfreies Stornieren bis zu einem bestimmten Zeitraum, danach prozentuale Gebühren.

In der Europäischen Union gelten Regeln zur Transparenz von Preisklauseln und Vertragsbedingungen. Bei Fernabsatzverträgen besteht grundsätzlich ein Widerrufsrecht von 14 Tagen, mit Ausnahmen, z. B. wenn der Vertrag vor Ablauf der Frist vollständig erbracht wird oder der Verbraucher zustimmt, vorzeitig auf sein Widerrufsrecht zu verzichten. Für bereits erbrachte Leistungen oder fest terminierte Leistungen können Stornogebühren anfallen.

Um Stornogebühren zu vermeiden oder zu reduzieren, sollten Verbraucher die Bedingungen vor einer Buchung sorgfältig prüfen, flexible Tarife bevorzugen, auf klare Stornierungsfristen achten und gegebenenfalls eine Reiseversicherung abschließen, die Stornierungen abdeckt. Bei Unsicherheit ist eine direkte Nachfrage beim Anbieter sinnvoll.