Stimmenauszählung

Stimmenauszählung bezeichnet den Prozess, in dem abgegebene Stimmzettel in gültige Stimmen für Kandidaten, Parteien oder Listen überführt und daraus die Wahlergebnisse ermittelt werden. Sie ist ein zentraler Bestandteil demokratischer Wahlen und dient der Bestimmung der Mandatsverteilung sowie der Ermittlung der unmittelbaren Mehrheiten in Wahlkreisen.

Der Ablauf umfasst typischerweise den Eingang der Wahlunterlagen in den Wahlzentren, die Prüfung der Zulässigkeit und Gültigkeit der Stimmzettel, das Öffnen der Umschläge, das Zählen der Stimmen und deren Zuordnung zu Kandidaten, Listen oder Wahlkreisen sowie das Protokollieren der Ergebnisse und deren Weitergabe an zentrale Stellen.

Methodisch kommen manuelle Auszählungen in vielen Ländern noch vor, während elektronische oder maschinelle Auszählungssysteme eingesetzt werden, oft in Verbindung mit automatischen Zählsystemen und späteren menschlichen Kontrollen. Briefwahlstimmen werden häufig separat gezählt und erst nach Prüfung der Gültigkeit in das Endergebnis einbezogen.

Typische Fehlerquellen sind ungültige Stimmzettel, Verwechslungen, verlorene oder beschädigte Unterlagen sowie falsche Zuordnungen. Zur Qualitätssicherung dienen Verfahren wie das Vier-Augen-Prinzip, transparente Protokolle, unabhängige Beobachtungen und, wenn nötig, Nachzählungen oder Stichprobenprüfungen.

Transparenz und Rechtsrahmen variieren je nach Land. Ergebnisse werden in öffentlichen Protokollen veröffentlicht; Wahlaufsicht, Gerichte oder unabhängige Wahlprüfungsorgane können Überprüfungen anordnen. Nachzählungen (Nachzählungsanordnungen) oder Audits dienen der Validierung der Ergebnisse. Die Stimmenauszählung ist damit entscheidend für die Legitimität der Wahl und das Vertrauen der Bevölkerung.