Stilverfahren

Stilverfahren bezeichnet die Gesamtheit der Verfahren, die zur Gewinnung, Veredelung und Verarbeitung von Silber (Ag) eingesetzt werden. Der Begriff umfasst sowohl die primäre Silberproduktion aus silberhaltigen Erzen als auch die sekundäre Produktion aus Recyclingmaterialien sowie die Weiterverarbeitung zu Endprodukten.

In der Primärproduktion wird zunächst das Erz angereichert, oft durch Flotation, gefolgt von Schmelz- und Raffinationsprozessen, in denen Silber aus Begleitmetallen getrennt wird. Die anschließende Veredelung erfolgt meist elektrolytisch, wodurch Silber in hoher Reinheit oder als Legierung gewonnen wird. Typische Legierungen für den Schmuckbereich sind Sterling Silver, das 92,5 Prozent Silber und 7,5 Prozent Kupfer enthält. Raffinerieprozesse erhöhen den Reinheitsgrad auf 99,9 Prozent oder mehr.

Sekundärproduktion umfasst das Recycling von Silber aus Altmaterialien wie Elektronikschrott, Münzen oder Schmuckabfällen. Recycling dient der Ressourcenschonung und Reduktion des Umweltaufwands, da recyceltes Silber oft weniger Energie benötigt als die Gewinnung aus Erz. Zudem ermöglichen Recyclingströme eine stabilere Versorgung von Industrie und Handel.

Zu den Verfahren der Stilverarbeitung zählen chemische und elektrochemische Prozesse zur Ausfällung, Lösung oder Abscheidung von Silber sowie Anwendungen in der Beschichtung, Spiegelherstellung und Fotografie. Historisch spielten Silberveredelung bei Spiegeln und Silberhalogenide eine zentrale Rolle; heute finden sich umfangreiche Anwendungen in Elektronik, Solarzellen, Katalyse, Schmuck- und Münzherstellung. Umwelt- und Sicherheitsaspekte sowie regulatorische Standards prägen moderne Stilverarbeitung.