Stickstoffgehalts

Stickstoffgehalt bezeichnet den Anteil von Stickstoff (N) in einem Stoff. Er wird üblicherweise als Masseanteil angegeben, etwa in Prozent der Gesamtmasse (w/w), in mg/kg oder als ppm. Der Stickstoffgehalt ist ein zentraler Indikator in vielen Bereichen, da Stickstoff Baustein von Proteinen, Nukleinsäuren und anderen Biomolekülen ist und die Nährstoffversorgung von Pflanzen beeinflusst.

Zur Bestimmung des Gesamtstickstoffgehalts in organischen und anorganischen Materialien werden häufig zwei Verfahren eingesetzt: Kjeldahl-Digestion und Dumas-Elementaranalyse. Beide liefern den Gesamtstickstoff (Tot-N). Kjeldahl ist seit Langem etabliert, insbesondere in Lebensmitteln, Futtermitteln und Bodenproben; Dumas ist schneller und benötigt keine mineralische Digestion. In der Praxis wird oft der Gesamtstickstoff gemessen; zusätzlich werden Nitrat- und Ammoniumstickstoff getrennt bestimmt, um Umweltaspekte wie Düngemittelspuren oder Gewässerbelastungen zu beurteilen.

In Lebensmitteln dient der Stickstoffgehalt häufig als Grundlage zur Abschätzung des Protein­gehalts, wobei ein Umrechnungsfaktor verwendet wird (typisch ca. 6,25; variiert je nach Nährstoffzusammensetzung). In der Bodenkunde und Landwirtschaft gibt der Stickstoffgehalt Hinweise auf Nährstoffverfügbarkeit und Düngebedarf. In der Umweltanalytik ist der Stickstoffgehalt ein Maß für Belastungen durch Ammonium-, Nitrat- oder organischen Stickstoff in Wasser und Luft.

Zu beachten ist, dass der gemessene Gesamtstickstoff je nach Analysenmethode unterschiedlich interpretiert werden kann, weshalb weiterführende Analysen oft nötig sind, um verbleibende Spezies zu identifizieren.