Standardtypen

Standardtypen ist ein Begriff aus der Typografie und Druckpraxis, der eine festgelegte Auswahl von Schriftarten (Schriftfamilien und -schnitt) sowie die dazugehörigen Schriftgrößen als Referenz für Gestaltung und Produktion bezeichnet. Ursprünglich entstand der Begriff im Bleisatz, wo Druckereien eine standardisierte Typensammlung hatten, um eine gleichbleibende Lesbarkeit, Druckqualität und Effizienz sicherzustellen. Mit der Umstellung auf mechanische und later auf digitale Satzsysteme blieb das Konzept bestehen: Standardtypen dienen als verlässliche Orientierung in Stil, Layout und Produktion.

Historisch spielten gut definierte Schriftgrößen eine zentrale Rolle. Neben der Wahl der Schriftart war vor allem die einheitliche Punktgröße entscheidend, um Satzspiegel, Zeilenlänge und Farbgewicht zu steuern. In der modernen Druck- und Medienpraxis hat sich der Begriff zu einem Teil der Stil- und Typografierichtlinien entwickelt, die in Verlagen, Behörden und Unternehmen verwendet werden. Typische Inhalte solcher Richtlinien sind empfohlene Schriftfamilien, Gewichtungen (zum Beispiel Regular, Bold) und bevorzugte Schriftgrößen für Fließtext, Überschriften und Tabellen.

Im digitalen Zeitalter entspricht der Gedanke der Standardtypen oft der Festlegung von Schriftfamilien in Stilguides und technischen Standards. Bezugspunkte bilden dabei auch Normen wie DIN 5008 oder andere behördliche und branchenspezifische Vorgaben, die einen konsistenten Auftritt sicherstellen. Je nach Anwendungszweck können Standardtypen variieren, doch sie dienen in der Regel der Lesbarkeit, Barrierefreiheit und der Vereinheitlichung von Layouts über verschiedene Medien hinweg. Beispiele für weithin etablierte Standardfamilien sind serifenbetonte und serifenlose Grundschriften wie Times oder Arial, die oft als Referenz herangezogen werden.