Standardkategorie

Standardkategorie bezeichnet in der Informationsarchitektur und in Content-Management-Systemen eine vordefinierte Kategorie, die als Fallback- oder Pflichtzuordnung dient. Sie fungiert als catch-all, wenn kein spezifischeres Kategorie-Schema auf einen Inhalt anwendbar ist, und stellt sicher, dass jedes Objekt mindestens einer Kategorie zugeordnet wird. Dadurch verbessern sich Navigationsstruktur, Filterbarkeit und Suchindizierung, und es werden sogenannte Orphan-Items vermieden.

Typische Merkmale sind ein neutraler, beschreibender Name, zentrale Platzierung in der Taxonomie-Hierarchie, sowie Konfigurierbarkeit durch Administratoren. Die Wahl des Namens sollte Klarheit schaffen und nicht irreführen; gängige Beispiele im deutschsprachigen Raum sind „Unkategorisiert“, „Sonstige“ oder „Nicht zugeordnet“. In vielen Systemen ist die Standardkategorie fest voreingestellt und wird automatisch zugewiesen, wenn ein neuer Beitrag oder Datensatz erstellt wird, ohne eine spezifische Zuordnung gewählt zu haben.

Herausforderungen ergeben sich, wenn die Standardkategorie zur Sammelbox verkommt und die Taxonomie an Qualität verliert. Daher empfiehlt es sich, regelmäßig zu prüfen, ob Inhalte tatsächlich in diese Kategorie gehören, und gegebenenfalls neue, aussagekräftigere Kategorien zu erstellen oder vorhandene zu verfeinern. Best practices umfassen klare Kriterien für die Zuweisung, die Nutzung mehrerer Taxonomien (z. B. Kategorien und Schlagwörter) sowie regelmäßige Taxonomie-Governance.

Siehe auch: Taxonomie, Schlagwort, Kategorienhierarchie.