Stahlbauelemente

Stahlbauelemente sind Bauteile aus Stahl, die in Tragkonstruktionen verwendet werden, um Kräfte aus Lasten, Verformungen und Erdbeben sicher abzuleiten. Sie bilden die Rahmenstrukturen von Gebäuden, Brücken und Industrieanlagen und ermöglichen durch Vorfertigung eine schnelle Montage auf der Baustelle.

Zu den gängigsten Stahlbauelementen zählen warm- oder kaltgeformte Profile wie I- oder H-Träger (I-/H-Träger), Hohlprofile (rechteckig, quadratisch, rund), Winkel-, Kanal- und T-Profile sowie Platten, Scheiben und Verbindungselemente. Ergänzend kommen Träger, Stützen, Fachwerk- oder Gerüstbauteile sowie Montage- und Verbindungsbleche zum Einsatz. Die Bauteile können vor Ort montiert oder als Vorfertigteile geliefert werden.

Materialien sind typischerweise kohlenstoffarme bis hochfesten Stähle. In Europa erfolgen Bemessung und Bemessungsnachweise nach Eurocode 3 (EN 1993); gängige Güteklassen sind S235, S275 und S355, mit höheren Festigkeiten für anspruchsvolle Anwendungen. Für besondere Umgebungen stehen wetterfeste oder nichtrostende Stähle sowie spezielle Oberflächenbehandlungen zur Verfügung. Oberflächenschutz kann aus Anstrichen, Feuerverzinkung oder anderen Korrosionsschutzmaßnahmen bestehen.

Fertigung und Montage erfolgen durch Walzen, Zuschneiden, Bohren, Schweißen oder Verschrauben. Verbindungen können schweiß- oder schraubenbelastet ausgeführt werden; die Tragfähigkeit wird durch normative Vorgaben und NDT-Prüfungen sichergestellt. Die Bauausführung richtet sich nach einschlägigen Normen und Qualitätsanforderungen, oft einschließlich EN 1090 für die Fertigung und Montage.

Stahlbauelemente bieten hohe Tragkräfte bei relativ geringem Gewicht, synergetische Wiederverwendbarkeit und schnelle Bauabläufe. Zu den Nachteilen gehören Korrosions- und Brandschutzbedarf sowie Kosten der Vorfertigung und Oberflächenbehandlung. Typische Anwendungen finden sich in Büro- und Industriegebäuden, Brücken, Türmen, Kranbahnen und Stahlrahmenkonstruktionen.