Vorfertigteile

Vorfertigteile, auch als Fertigteile oder Bauteile bezeichnet, sind Bauteile, die in einem kontrollierten Werk hergestellt und anschließend zur Baustelle transportiert und dort zusammengefügt werden. Sie dienen der Vorfertigung von Gebäuden, Brücken oder Infrastruktur und ergänzen oder ersetzen teilweise traditionelle Ortbeton- oder Massivbauteile.

Zu den gängigsten Vorfertigteilen gehören Bauteile aus Beton (Wandelemente, Decken, Stützen, Treppen), Fassaden- und Innenwandsysteme, Badduschen- und Küchenmodule, sowie vorgefertigte Stahl- oder Holzelemente wie Stahlmodule oder Brettstapeldecken (CLT) und Holzelemente.

Der Herstellungsprozess erfolgt weitgehend in einer Fabrik nach Planungsdaten (BIM). Die Bauteile werden präzise gefertigt, sichtbar oder unsichtbar bearbeitet, geprüft und transportbereit gemacht. Die Montage vor Ort erfolgt durch Kran, passgenaues Zusammensetzen, Verbindungselemente, Dichtungen und Anschlüsse, oft mit vor Ort integrierten Installationen.

Vorteile sind erhöhte Qualität, bessere Reproduzierbarkeit, geringere Bauzeit, weniger Abfall und mehr Arbeitssicherheit. Durch die auf der Baustelle reduzierte Bauzeit lassen sich Kosten senken und Bauabläufe besser planen.

Herausforderungen umfassen hohe Anfangsinvestitionen in Ausrüstung, logistische Anforderungen, Transport- und Transportkosten, Limitierungen in der Flexibilität bei Änderungen, Abstimmungsbedarf zwischen Disziplinen und strenge regulatorische Anforderungen je nach Land.

Vorfertigteile finden breite Anwendung im Wohnungsbau, im Industrie- und Gewerbebau sowie im Gesundheits-, Hotel- und Infrastrukturbau. In der EU unterliegen Bauprodukten unterschiedlichen Normen und Zertifizierungen (CE-Kennzeichnung, DIN/EN-Normen, EN 1090 für Stahlbeton- oder Stahlbauteile).