Störrauschen

Störrauschen bezeichnet in der Signaltechnik unregelmäßige Störungen, die über das Nutzsignal hinweg auftreten und dessen Eigenschaften verzerren oder verdecken. Es handelt sich um externe oder überlagerte Signale, die dem Mess- oder Kommunikationspfad zufließen, im Gegensatz zu eigenem Rauschen wie dem thermischen Rauschen des Materials.

Typische Ursachen sind elektromagnetische Interferenzen (EMI) von Elektronikgeräten, Funkstörungen (RFI), Netzteile mit Schalttechnik, Kreuzkopplungen, Erdungsprobleme sowie impulsives Rauschen durch Schaltvorgänge oder Blitzschläge. Störrauschen kann kontinuierlich in bestimmten Frequenzbändern auftreten oder impulsartig auftreten.

Auswirkungen reichen von einer Verringerung des Signal-Rausch-Verhältnisses bis zu hörbaren Verfälschungen in Audiosystemen oder fehlerhaften Datenübertragungen in Funk- und Messsystemen.

Zur Reduktion werden Abschirmung, Filterung (Notch-Filter, Tiefpass), hochwertige Erdung, abgeschirmte Leitungen und geerdete Gehäuse eingesetzt. Weitere Methoden sind sorgfältige Layoutführung bei Schaltungen, Trennung von Signal- und Netzleitungen sowie geeignete Spannungsversorgungen. In Funk- und Audiosystemen kommen zudem gezielte Filterung und Antennenplatzierung zum Einsatz.

Die Bewertung erfolgt durch Spektrumanalysen, Messung des Störanteils im Verhältnis zum Nutzsignal (SIR/ INR) oder die Analyse des Rauschbodens. Die Reduktion von Störrauschen ist oft eine Kombination aus Hardware-Optimierung und digitalen Signalverarbeitungsverfahren.