Schalttechnik

Schalttechnik, auch als Switching Technology oder Switching Engineering bezeichnet, bezeichnet den Bereich der Elektrotechnik, der sich mit dem planmäßigen Ein- und Ausschalten elektrischer Schaltungen befasst. Dazu gehören die Auswahl, Anordnung, Ansteuerung und Prüfung von Schaltern und Schaltgeräten. Ziel ist es, Verbindungen sicher, zuverlässig und effizient herzustellen oder zu trennen. Die Schalttechnik umfasst mechanische, elektromechanische und elektronische Schalter sowie Kontakte, Isolierung und Prinzipien zur Unterdrückung von Lichtbogen.

Zu den typischen Schaltgeräten gehören elektromechanische Schalter wie Relais, Kontaktoren und Leistungsschalter sowie Halbleiter-Schalter wie Dioden, Thyristoren, MOSFETs und IGBTs in der Leistungselektronik. Ergänzend kommen Treiber, Sensoren und Steuerungssysteme zum Einsatz. Die Schalttechnik dient damit der Umsetzung von Signalen, der Leistungsführung in Netzen und der Steuerung von Antrieben, Prozessen und Schnittstellen.

Anwendungsgebiete reichen von der Absicherung und dem Aufbau von Niederspannungs- und Mittelspannungsnetzen über industrielle Antriebe, Prozesssteuerungen bis hin zu Photovoltaik- und Windkraftanbindungen sowie Schienen- und Verkehrstechnik.

Wichtige Themen sind Zuverlässigkeit, Lebensdauer der Kontakte, Bogen- und Lichtbogenlöschung, Wärme- und Spannungsbelastungen, Entstörung, Isolationskoordination sowie Normen und Prüfungen nach IEC- und IEEE-Standards.

Historisch entwickelte sich die Schalttechnik vom mechanischen Schalten mit Relais zu Halbleiter-Schaltern und integrierten Steuerungssystemen. Dieses Fortschreiten ermöglicht schnellere Reaktionszeiten, kompaktere Bauformen und geringeren Wartungsaufwand, macht aber auch neue Anforderungen an EMV-Schutz, Kühlung und Systemintegration notwendig.