Spannungsgesteuert

Spannungsgesteuert bezeichnet in der Elektronik Bauteile oder Systeme, deren entscheidende Parameter durch eine externe Steuerspannung bestimmt oder variiert werden. Typischerweise handelt es sich um Größen wie Verstärkung, Frequenz oder Grenzparameter, die sich durch das Eingangssignal der Steuerspannung linear oder nicht linear ändern lassen.

Zu den gängigsten Beispielen zählen Spannungsgesteuerte Verstärker (VCA), Spannungsgesteuerte Oszillatoren (VCO) und Spannungsgesteuerte Filter (VCF). Ein VCA verändert die Ausgangsamplitude in Abhängigkeit von der Steuerspannung. Ein VCO erzeugt eine Frequenz, die direkt durch das Steuersignal bestimmt wird. Ein VCF verändert die Grenzfrequenz oder den Klangcharakter eines Signals, oft über eine Steuerspannung, die mit einem Transistorschaltkreis oder einer Varactor-Diode zusammenarbeitet.

Funktionsweise: Die Steuerspannung moduliert eine physikalische Größe im Bauteil. So kann ein Transistor in einem VCA die Ausgangsgüte (Transconductance) verändern, eine Varactor-Diode die Kapazität und damit die Filtercharakteristik beeinflussen oder ein integratorischer Aufbau in einem VCO durch das Steuersignal die Oszillatorfrequenz festlegen. Die Beziehung zwischen Steuerspannung und gewünschtem Parameter kann linear oder nichtlinear sein und wird oft durch Kalibrierung oder Vorsteuerung angepasst.

Anwendungen finden sich vor allem in der Audiotechnik, bei analogen Synthesizern, in RF- und Video-Systemen sowie in signalverarbeitenden Schaltungen, wo präzide oder dynamische Modulationen erforderlich sind. Design und Einsatz erfordern Berücksichtigung von Linearität, Temperaturdrift, Spannungsbereich und Rauschverhalten der Steuerspannung.