Sichtbereich

Sichtbereich bezeichnet denjenigen Teil der Umgebung, der sichtbar ist oder sichtbar gemacht werden kann. Er gilt sowohl für den Menschen als auch für technische Systeme wie Kameras, Displays oder Sensoren. Der Begriff wird in Optik, Fotografie, Sicherheitstechnik und Ergonomie verwendet und umfasst die räumliche Ausdehnung sowie das Spektrum der wahrnehmbaren Merkmale.

Im menschlichen Sehen lässt sich der Sichtbereich in ein zentrales scharfes Sehfeld und ein peripheres, weniger scharfes Blickfeld gliedern. Der zentrale Bereich bietet Detailwahrnehmung, das periphere Sehen dient der Orientierung. Zusätzlich gibt es einen blinden Fleck, der durch die Netzhautstruktur des Auges entsteht; das Gehirn füllt diese Lücke in der Regel automatisch aus.

In der Technik hängt der Sichtbereich einer Vorrichtung vom Objektiv, Sensor oder Display ab. Bei Kameras ergibt sich der horizontale bzw. diagonale Sichtbereich aus Sensorgröße und Brennweite: FOV = 2 * arctan(d/2f). Kürzere Brennweite oder größere Sensoren vergrößern das Sichtfeld; der so genannte Crop-Faktor beeinflusst die effektive Feldgröße bei Kleinbildäquivalenten.

Im Kontext von Sicherheit und Verkehr ist der Sichtbereich kritisch: Hindernisse durch Bauteile des Fahrzeugs, Spiegel und Fenster begrenzen ihn. Hilfsmittel wie Rückfahrkameras, Totwinkelassistenten oder vergrößerte Spiegel helfen, den Sichtbereich zu erweitern. In der Industrie und im Maschinenbau beeinflusst der Sichtbereich die Gute-Erkennbarkeit von Anzeigen, Bedienelementen und Warnsignalen in Mensch-Maschine-Schnittstellen.