Sicherheitseinschätzungen

Sicherheitseinschätzungen sind systematische Verfahren zur Bewertung von Sicherheitsrisiken in Organisationen, IT-Systemen, Netzwerken, physischen Einrichtungen und betrieblichen Prozessen. Sie dienen dazu, Bedrohungen, Schwachstellen und potenzielle Auswirkungen zu identifizieren, zu bewerten und darauf aufbauend Maßnahmen abzuleiten. Ziel ist es, Risiken zu verstehen, Prioritäten zu setzen und Ressourcen effizient einzusetzen, um Schutzmaßnahmen zu optimieren und Compliance zu unterstützen.

Anwendungsfelder umfassen IT- und Cybersicherheit sowie physische Sicherheit, Arbeitsschutz und Notfallmanagement. Sicherheitseinschätzungen finden Anwendung bei Projekten, im Rahmen von Outsourcing, bei Umstrukturierungen sowie im regelmäßigen Sicherheitsmonitoring und in Auditprozessen.

Typischer Ablauf ist meist folgender: Festlegung des Scopes und der zu schützenden Vermögenswerte; Identifikation von Bedrohungen und Schwachstellen; Bewertung von Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellem Schaden; qualitative oder quantitative Risikobewertung; Priorisierung der Risiken; Entwicklung eines Maßnahmenplans; Umsetzung der Maßnahmen und anschließende Überwachung sowie regelmäßige Revision.

Methoden und Standards umfassen etablierte Rahmenwerke wie ISO/IEC 27001 und ISO/IEC 27005, NIST RMF sowie Vorgehensansätze wie OCTAVE, STRIDE oder PASTA. Typische Instrumente sind Schwachstellen-Scanner, Penetrationstests, Risiko-Workbook und Risikoregister. Die Ergebnisse liefern Risikobewertungen, Rest- oder Residualrisiken, konkrete Empfehlungen, Verantwortlichkeiten und Zeitpläne.

Herausforderungen liegen in Unsicherheit und sich wandelnden Bedrohungen, der Verfügbarkeit belastbarer Daten sowie dem Bedarf an regelmäßiger Aktualisierung und bereichsübergreifender Zusammenarbeit.