Sicherheitsbestandteile

Sicherheitsbestandteile sind Bauteile und Systeme, die dazu beitragen, dass ein Prozess, eine Maschine oder eine Anlage sicher betrieben werden kann. Sie erfüllen sicherheitsrelevante Funktionen, zum Beispiel das Erkennen von Gefahrensituationen, das Unterbrechen einer Energiezufuhr oder das Verhindern eines ungewollten Betriebs. Sicherheitsbestandteile können hardwareseitig, softwareseitig oder als Kombination aus beidem ausgeführt sein und umfassen sowohl mechanische Schutzvorrichtungen als auch sicherheitsbezogene Steuerungen, Sensoren, Schutzeinrichtungen, Relais und sicherheitskritische Software.

Sie werden typischerweise in aktive und passive Sicherheitsbestandteile unterteilt. Aktive Bestandteile erwarten eine Signaldiagnose und Energiezufuhr, um eine Sicherheitsfunktion auszulösen; passive Bestandteile arbeiten im Fehlerfall sicher, ohne zusätzliche Energie. Beispiele sind Not-Aus-Schalter, Tür- oder Laserschutzverriegelungen, Lichtgitter, Sicherheits-SPS/Steuerungen, sichere Relais und Schutzvorrichtungen an Maschinen. Sicherheitsbestandteile müssen zuverlässig, diagnostizierbar und kompatibel mit den relevanten Normen und Risikobewertungen sein.

In Normenwerken der funktionalen Sicherheit, etwa ISO 13849, IEC 62061 oder ISO 26262, werden Sicherheitsbestandteile hinsichtlich ihrer Sicherheitsintegrität bewertet. Kennzahlen wie Sicherheitslevel (PL) oder Sicherheitsintegritätslevel (SIL) helfen bei der Bewertung und der Festlegung von Anforderungen, Redundanz, Diagnostics-Coverage und Wartungsbedarf. Der Lebenszyklus von Sicherheitsbestandteilen umfasst Spezifikation, Implementierung, Validierung, Betrieb, Wartung und gegebenenfalls Demontage. Eine regelmäßige Prüfung und Dokumentation ist erforderlich, um die integrale Sicherheit der Anlage dauerhaft zu gewährleisten.