ServiceEntdeckung

Serviceentdeckung bezeichnet Verfahren und Mechanismen, die es Anwendungen ermöglichen, andere Dienste in einem Netzwerk automatisch zu finden und zu kontaktieren, ohne fest kodierte Adressen zu verwenden. Ziel ist es, dynamische Umgebungen wie Container- oder Cloud-Infrastrukturen zu unterstützen, in denen Dienste regelmäßig starten, stoppen oder verschoben werden.

Es gibt grundlegend zwei Muster: client-seitige Serviceentdeckung, bei der der Client direkt das Verzeichnis abfragt und einen passenden Endpunkt auswählt, und serverseitige Serviceentdeckung, bei der ein Vermittler (Load Balancer, API-Gateway oder Service Mesh) die Anfragen an verfügbare Instanzen weiterleitet.

Zentrale Komponenten sind Service-Registries, in denen Dienste sich registrieren und Abfragen durchführen können (z. B. Consul, etcd, Zookeeper, Eureka). Alternative Ansätze nutzen DNS-basierte Entdeckung (DNS-SD, mDNS) oder integrierte Mechanismen wie Kubernetes-DNS.

In modernen Architekturen kommt Serviceentdeckung in Microservices-Umgebungen und Container-Orchestrierung zum Einsatz: Kubernetes stellt DNS-Namen für Services bereit und aktualisiert Endpunkte, während externe Registries wie Consul in Cloud- oder Multi-Cluster-Szenarien genutzt werden.

Vorteile sind erhöhte Skalierbarkeit, Ausfalltoleranz und vereinfachte Adressverwaltung. Herausforderungen umfassen Konsistenz bei raschen Änderungen, Netzwerktrennung (Partitionen), Sicherheit (Authentifizierung, Autorisierung) und das Caching-Verhalten von Clients.

Sicherheit wird oft durch Service Meshes und mTLS adressiert. Bezüglich Betrieb und Governance spielen außerdem Überwachung, Observability und Richtlinienverwaltung eine zentrale Rolle.

Beispiele: Kubernetes-Services erhalten über DNS einen Namen, Consul oder Eureka liefern Registries mit Health Checks.