Serienbestellungen

Serienbestellung bezeichnet in der Fernseh- und Streaming-Industrie den formalen Auftrag eines Senders, Streaming-Dreisichts oder Finanzierers, eine Serie zu produzieren. Sie folgt in der Regel einer Entwicklungs- oder Pilotphase und legt fest, wie viele Episoden produziert werden und wie lange die Ausstrahlung oder Verfügbarkeit geplant ist. In manchen Märkten wird eine Serie zuerst durch eine Pilotfolge validiert; in anderen Fällen erfolgt eine Direct-to-Series-Bestellung ohne Pilot.

Der Prozess umfasst Entwicklung, Skriptsarbeiten, Besetzung, Produktion und letztlich die grüne Freigabe durch den Auftraggeber. Nach einer Serienbestellung verpflichten sich Produzenten, Studio und Sender oder Plattform zu Finanzierung, Vertragshaftung und Lieferung der Episoden gemäß definierten Spezifikationen. Typische Vereinbarungen regeln Episodenanzahl, Budget, Nutzungsrechte, Verteilungsfenster und internationale Lizenzen. In der Praxis unterscheiden sich Staffel- bzw. Episodenanzahl stark je nach Markt: lineare Sender ordern oft 10–22 Episoden pro Staffel, während Streamingdienste häufig 6–10 Episoden pro Staffel bevorzugen oder variieren.

Wirtschaftlich bedeutet eine Serienbestellung Sicherheit und Planung für Produktion und Personal, erhöht jedoch auch Risiko und Erwartungsdruck, da Performance-Maße wie Einschaltquoten, Abschlussraten und Wiedergabebytes Einfluss auf mögliche Verlängerungen oder Absetzungen haben. Renewal-Entscheidungen beruhen auf Audiences, Kritiken, Kosteneffizienz und strategischer Ausrichtung des Auftraggebers. Der Begriff ist im deutschsprachigen Raum geläufig und steht sinngemäß für den „Greenlight“ einer Serie, oft auch als Auftragsserie oder Staffelbestellung bezeichnet.