Selbstreflektierend

Selbstreflektierend ist ein Adjektiv, das eine Person oder eine Handlung beschreibt, die sich ihrer eigenen Gedanken, Gefühle, Motive und Handlungen bewusst wird und diese kritisch betrachtet. In der Praxis wird damit oft eine metakognitive Fähigkeit bezeichnet, die das Nachdenken über das eigene Denken, Lernen und Handeln einschließt.

Etymologie: Das Wort setzt sich aus selbst und reflektierend zusammen; es verweist auf Selbstreflexion, die Praxis der bewussten Beschäftigung mit dem eigenen Selbst.

Anwendungsfelder: In der Psychologie, Pädagogik und Sozialforschung wird selbstreflektierendes Vorgehen genutzt, um Lernprozesse zu verbessern, Diagnosen zu ergänzen oder Forschungshaltungen zu hinterfragen. In der Bildung wird reflektierendes Lernen durch Lernjournale, Portfolios oder Debriefings gefördert, wodurch Lernende ihre Strategien und Fortschritte sichtbar machen. In der Wissenschaft bezeichnet Reflexivität die kritische Berücksichtigung der eigenen Position, Werte und Einflussfaktoren auf Ergebnisse. Literarisch kann eine selbstreflektierende Erzählweise die Konstruktion des Textes oder die Perspektive des Erzählers transparent machen.

Abgrenzung: Selbstreflexion umfasst Einsicht und Veränderung, während Selbstkritik stärker wertend ausfallen kann. Übermäßiges Grübeln kann negative Folgen haben. Kulturelle Normen beeinflussen, wie offen persönliche Reflexion geteilt wird und welche Themen angemessen erscheinen.

Siehe auch: Selbstreflexion, Reflexivität, Metakognition, Reflective practice, Introspektion.