Selbstprüfungen

Selbstprüfungen bezeichnen Verfahren, bei denen Individuen eigenständig ihren Zustand, ihr Verhalten oder ihre Leistungen einschätzen und dokumentieren. Ziel ist es, metakognitive Einsichten zu gewinnen, Lern- oder Verbesserungsbedarf zu erkennen und eigenständig den nächsten Schritt zu planen. Selbstprüfungen können formal oder informell erfolgen, in Form von Checklisten, Reflexionen, Skalen oder Aufgaben mit Kriterienkatalog.

Im Bildungsbereich dienen Selbstprüfungen der Einschätzung des eigenen Lernfortschritts. Lernende bewerten anhand festgelegter Kriterien eigene Arbeiten, vergleichen sie mit Sollständen und erstellen Lernpläne, oft begleitet von Feedback. Studien deuten darauf hin, dass Selbstprüfungen das Lernen vertiefen, Motivation erhöhen und die Fähigkeit zur Selbstregulation stärken, insbesondere wenn klare Kriterien und Rückmeldungen vorgesehen sind.

In der Medizin umfassen Selbstprüfungen das eigenständige Abtasten, Beobachten oder Monitoring von Symptomen oder Veränderungen, wie Brustselbstuntersuchung oder Hautveränderungen. Sie können eine frühzeitige Wahrnehmung unterstützen, ersetzen aber keine ärztliche Untersuchung; professionelle Beratung bleibt notwendig.

In Technik und Software bezeichnet der Begriff Selbstprüfungen Selbsttests oder Diagnosen von Systemen, Geräten oder Programmen, z. B. Unit-Tests, Self-Diagnostics oder Health-Checks, die Fehler früh erkennen und die Zuverlässigkeit erhöhen helfen.

Kritisch zu sehen sind Subjektivität, Verzerrungen und mangelnde Vergleichbarkeit. Gute Praxis umfasst klare Kriterien, standardisierte Rubriken, Ergänzung durch fremde Bewertungen, regelmäßige Durchführung und Schutz von Datenschutz und Privatsphäre.