Sekundärsprengstoffe

Sekundärsprengstoffe sind eine Kategorie von Sprengstoffen, die sich durch eine vergleichsweise geringe Empfindlichkeit gegenüber Stoß, Reibung oder Wärme auszeichnen. Sie bilden in der Sprengtechnik die Hauptladung, deren Detonation in der Praxis durch eine stärker empfindliche Zündquelle initiiert wird. Im Gegensatz zu Primärsprengstoffen sind Sekundärsprengstoffe weniger leicht zufällig zündbar, liefern aber eine hohe Detonationsenergie, wenn sie gezündet werden.

Aufgrund ihrer geringeren Empfindlichkeit lassen sich Sekundärsprengstoffe sicherer lagern und transportieren als Primärsprengstoffe. Sie eignen sich für großräumige Sprengungen, etwa in Bergbau, Steinbruch oder beim kontrollierten Abbruch von Bauwerken. Die Auswahl eines Sekundärsprengstoffsystems hängt von Anforderungen an Sprengwirkung, Stabilität, Kosten und Umweltaspekten ab.

Zu den bekannten Sekundärsprengstoffen zählen TNT, RDX, PETN und HMX, oft in Form von reinen Sprengstoffen oder in Mischungen wie Composition B. Plaste Sprengstoffe wie Semtex gehören ebenfalls zur Kategorie. Auch das weit verbreitete Mischungsverhältnis ANFO (Ammoniumnitrat-Fuel Oil) wird als relativ unempfindliches Sekundärsprengstoffsystem genutzt. Die konkrete Wahl richtet sich nach Einsatzfall und Sicherheitsnormen.

Der Umgang mit Sekundärsprengstoffen ist stark reguliert. Er umfasst Beschaffung, Lagerung, Transport, Einsatzplanung und fachkundige Sprengtechnik. Sicherheitsmaßnahmen, Schulung, Notfallpläne und Umweltaspekte stehen dabei im Vordergrund. In vielen Ländern sind nur befugte Unternehmen oder Personen berechtigt, Sprengstoffe wirtschaftlich einzusetzen.