Seitwärtsmarkt

Ein Seitwärtsmarkt (auch Range-bound oder Seitwärtsbewegung genannt) bezeichnet eine Marktsituation, in der sich der Kurs über einen längeren Zeitraum in einer horizontalen Spanne bewegt und weder ein eindeutiger Aufwärts- noch Abwärtstrend vorliegt. Die Spanne wird durch eine obere Grenze, den Widerstand, und eine untere Grenze, die Unterstützung, begrenzt. Die Dauer variiert je nach Zeitraum, oft Wochen bis Monate. In der Praxis spricht man von einem Trendlos- oder Konsolidierungsmarkt.

Typische Merkmale sind flache oder leicht ansteigende Trendlinien, niedrigere Volatilität im Intraday-Verlauf und ein wiederholtes Pendeln des Kurses zwischen Widerstand und Unterstützung. Technische Indikatoren unterstützen die Beurteilung: Der RSI tendiert um 50, der ADX liegt meist unter 25, Bollinger-Bänder ziehen sich zusammen und gleitende Durchschnitte können sich flach verhalten.

Ursachen sind Unsicherheit oder der Abbau von Impulsen nach vorherigen Trends, abwägende Erwartungen neuer Informationen sowie ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Marktteilnehmer warten oft auf fundamentale oder makroökonomische Katalysatoren.

Trading-Optionen in einem Seitwärtsmarkt umfassen Range-Trading, bei dem Käufe am unteren Ende der Spanne und Verkäufe am oberen Ende erfolgen, oft mit engen Stopps. Alternativ suchen Trader nach Breakouts aus der Spanne mit Bestätigung durch Volumen oder Preisentwicklung.

Risiken bestehen in falschen Ausbrüchen (false breakouts) und anhaltend engen Spannen, die zu geringen Renditen führen. Für langfristige Investoren bietet ein Seitwärtsmarkt oft geringe Kurssteigerungen; für Trader ergibt sich dagegen eine wiederkehrende Handelsgelegenheit innerhalb der Spanne.