Seeschifffahrtsorganisation

Seeschifffahrtsorganisation bezeichnet allgemein eine Organisation, die den Seetransport, die Schifffahrtssicherheit, die Seeverkehrsregulierung und den Umweltschutz im Seeverkehr koordiniert, normiert oder überwacht. Solche Organisationen können intergouvernementale Gremien sein, die auf internationaler oder regionaler Ebene arbeiten, oder nationale Verbände, die Einfluss auf Gesetzgebung und Praxis haben. Typische Strukturen umfassen eine Mitgliedschaft durch Staaten, eine Konferenz oder Versammlung als oberstes Entscheidungsgremium, einen Rat oder Vorstand, sowie ein Sekretariat, das die Arbeit ausführt.

Die bekannteste internationale Seeschifffahrtsorganisation ist die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO). Die IMO ist eine spezialisierte Behörde der Vereinten Nationen mit Sitz in London. Ihre Aufgaben umfassen die Entwicklung und Verbreitung internationaler Übereinkommen und Standards, die Sicherheit des Lebens auf See (SOLAS), die Verhütung von Verschmutzungen durch Schiffe (MARPOL), Standards für Ausbildung, Zertifizierung und Wachdienste (STCW) sowie Regelungen zu Navigation, Flaggenstaatenkontrolle und Umweltfragen. Nationen setzen die Übereinkommen in nationales Recht um; Mitgliedstaaten delegieren Regeln auf Schiffe aus, und die Durchsetzung erfolgt durch Flaggenstaaten und, im Seeverkehrsbereich, durch Hafenstaatenkontrollen.

Neben der IMO gibt es weitere regionale oder sektorale Seeschifffahrtsstrukturen, etwa EU- oder nationale Behörden sowie private Klassifikationsgesellschaften, die technische Standards überprüfen und Schiffe bewerten.

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