Schulterrotation

Schulterrotation bezeichnet die Bewegungen des Glenohumeralgelenks (Schultergelenk) um die Sagittalachse, die die Rotationen des Oberarms nach innen (Innenrotation) und nach außen (Außenrotation) umfasst. Beide Bewegungen erfolgen in Abstimmung mit der scapulothorakalen Bewegung, die eine angemessene Schulterblattposition und -rotation ermöglicht.

Muskulatur: Die äußere Rotation wird hauptsächlich durch die Rotatorenmanschette ermöglicht, insbesondere den Musculus infraspinatus und den Musculus teres minor; der hintere Anteil des Deltamuskels unterstützt. Die innere Rotation wird vorrangig durch Subscapularis, Teres major, Latissimus dorsi, Pectoralis major und den vorderen Anteil des Deltamuskels erzeugt.

Bewegungsumfang und Mechanik: Die Mobilität hängt von Gelenkkapsel, Rotatorenmanschette, Muskelkraft und der Funktion der scapulothorakalen Achse ab. Eine koordinierte Aufwärtsrotation des Schulterblatts, eine leichte Rückwärtsneigung des Glenoids und eine angemessene Ruheposition des Oberarms sind wichtig. In Sportarten wie Tennis oder Baseball ist die Schulterrotation für Wurf- und Schlagbewegungen besonders relevant. Ein Defizit der Innenrotation (GIRD) oder eine Überlastung der Rotatorenmanschette können zu Beschwerden beitragen.

Klinische Bedeutung und Diagnostik: Die Schulterrotation wird in der klinischen Praxis durch ROM-Messungen, Krafttests und spezielle Tests beurteilt. Reduzierte Außenrotation oder unausgeglichene Rotatorenkraft sind häufige Befunde bei Rotatorenmanschettenverletzungen, Impingement-Syndromen oder Frozen Shoulder.

Behandlung und Prävention: Konservative Behandlung umfasst Rotatorentraining mit Widerstands- bzw. Bandübungen, gezielte Stabilisierungsübungen der Schulterblätter sowie Dehnung. Rehabilitationsprogramme fokussieren auf Kraftaufbau der Rotatorenmanschette, scapulare Stabilität und schrittweise Belastungssteigerung.