Schlüsselkenngröße

Schlüsselkenngröße bezeichnet in der Qualitäts- und Produktentwicklung eine Kenngröße, deren Ausprägung maßgeblich die Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit oder Kundenzufriedenheit beeinflusst. Sie repräsentiert eine Eigenschaft des Produkts oder Prozesses, die kritisch für die Erfüllung der Anforderungen ist.

Identifikation erfolgt oft durch CTQ-Analyse (Critical-to-Quality), FMEA, Risikoanalyse oder Design of Experiments (DoE). Im Qualitätsmanagement dient sie als Fokusgröße für Design-, Herstellungs- und Prüfvorgänge und verbindet Kundenforderungen mit technischen Spezifikationen.

Verwendung: In der Produktentwicklung werden Schlüsselkenngrößen mit Zielwerten und Toleranzen versehen. Mess- und Überwachungspläne, statistische Prozesslenkung (SPC) sowie Ursachenanalysen richten sich nach ihnen. Ziel ist es, Abweichungen frühzeitig zu erkennen, Prozessfähigkeit zu prüfen und Verbesserungen zu steuern.

Beispiele: In der Fahrzeugproduktion können Schlüsselkenngrößen geometrische Genauigkeit, Oberflächenrauheit oder Abgasemissionen sein; in der Elektronik relevante Parameter wie Leitfähigkeit oder Temperaturkoeffizient; in Dienstleistungen Lieferzeit oder Verfügbarkeit.

Abgrenzung: Sie unterscheiden sich von Hilfskenngrößen, die zwar gemessen werden, aber nicht kritisch für die Produktqualität sind, sowie von Sollwerten bzw. Zielgrößen, die Anforderungen festlegen.

Messung und Qualitätssicherung: Geeignete Messmethoden, Kalibrierung und Messsystemanalyse (MSA) sichern die Zuverlässigkeit der Erfassung der Schlüsselkenngrößen. In Six-Sigma-Ansätzen unterstützen CTQ-Analysen und DoE die Ableitung von Verbesserungen.