Schluckübungen

Schluckübungen sind therapeutische Übungen zur Verbesserung der Schluckfunktion. Sie werden in der Logopädie eingesetzt, um Dysphagie zu behandeln, etwa nach Schlaganfall, bei neurologischen Erkrankungen, nach Kopf-Hals-Therapien oder längerer Beatmung.

Ziele der Übungen sind die Stärkung der Muskeln, die beim Schlucken beteiligt sind, eine bessere Öffnung des oberen Speiseröhren-Sphinkters (UES) und eine sicherere Absicherung der Atemwege während des Schluckens. Typische Techniken umfassen verschiedene Ansätze: das Mendelsohn-Manöver, bei dem die Kehlkopfhebung während des Schluckens bewusst verlängert wird, die Masako-Übung (Zungenhalt beim Schlucken zur Stärkung des Pharynx), das Effortful Swallow (kräftiger Schluck zur Aktivierung der Zungenbasis und von Pharyngealmuskeln), die supraglottische Schlucktechnik (gezielter Vorverschluss der Stimmritze vor dem Schlucken) und die Shaker-Übung (Kopfheben im Liegen zur Verbesserung der Hyolaryngealexkursion). In manchen Fällen kommen auch fortgeschrittene Varianten wie der Super-Supraglottic-Schluck zum Einsatz.

Durchführung und Begleitung erfolgen in der Regel unter Anleitung eines Logopäden. Übungen werden typischerweise regelmäßig über Wochen hinweg durchgeführt und individuell angepasst. Vor Beginn erfolgt eine Diagnostik und Risikoabwägung; bei akuten Aspirationen oder starken Beschwerden sollten Training angepasst oder pausiert werden.

Ergebnisse variieren je nach Ursache und Ausprägung der Dysphagie. Bei passenden Indikationen können Schluckübungen Sicherheit und Effizienz des Schluckens verbessern; vollständige Heilung ist jedoch nicht garantiert.