Schlauchwahl

Schlauchwahl bezeichnet den Prozess der Auswahl des geeigneten Schlauchs oder Schlauchsystems zur Übertragung von Flüssigkeiten oder Gasen in technischen Anlagen, medizinischen Geräten oder Laborumgebungen. Ziel ist eine sichere, zuverlässige und wirtschaftliche Verbindung, die den Anforderungen von Medium, Temperatur, Druck und Lebensdauer gerecht wird.

Zu berücksichtigende Faktoren sind das transporierte Medium (Chemikalien, Wasser, Luft, Salzwasser), die chemische Kompatibilität des Schlauchmaterials, Temperatur- und Sterilisationsanforderungen, sowie Druck- und Flussbedingungen. Zudem spielen mechanische Eigenschaften eine Rolle, wie Flexibilität, Knickfestigkeit, Abrieb- und Verschleißfestigkeit sowie Haltbarkeit unter Betriebsbedingungen. Die Innen- und Außendurchmesser (ID/OD) beeinflussen Durchflussraten und Passgenauigkeit zu Anschlüssen. Die Wahl der Steckverbindungen, Klemmen oder Luer-Verbindungen sowie möglicher Druck- und Vakuumbelastungen ist ebenfalls entscheidend.

Gängige Schlauchmaterialien umfassen Silikon, PTFE, PVC, Polyurethan sowie Gummiarten. Jedes Material bietet spezifische Vorteile und Einschränkungen hinsichtlich Chemikalienbeständigkeit, Temperaturbereich, Sterilisationstauglichkeit und Kosten. Die Auswahl sollte durch technische Datenblätter des Herstellers gestützt und gegebenenfalls durch Praxistests verifiziert werden. In regulierten Bereichen gelten zusätzlich Normen und Anforderungen an Materialstabilität, Reinigung und Sterilisation, die in der Praxis berücksichtigt werden müssen.

Der Prozess einer typischen Schlauchwahl umfasst die Festlegung der Anwendung, Bestimmung des Mediums, Definieren von Temperatur- und Druckgrenzen, Auswahl eines passenden Materials und Durchmessers sowie Prüfung von Kompatibilität und Anschlüssen. Fehlerquellen sind falsches Material, falsche Abmessungen, unzureichende Sterilität oder unzureichende Berücksichtigung von Druck- und Temperaturzyklen.