Schlagwortarbeit

Schlagwortarbeit bezeichnet im Bibliotheks- und Informationswesen die Erstellung und Zuweisung von Schlagwörtern zu Dokumenten, um deren Inhalte eindeutig zu beschreiben und die Auffindbarkeit in Katalogen, Beständen und Suchsystemen zu verbessern. Schlagwörter dienen als kontrollierte Begriffe, die in hierarchischen Strukturen, Synonymbeziehungen und Querverweisen organisiert sind, damit Benutzer zu relevanten Titeln auch bei unterschiedlichen Formulierungen finden. Die Schlagwortarbeit basiert auf einem oder mehreren Thesauri bzw. kontrollierten Vokabularen und ist eng mit der Sacherschließung verbunden.

Der Prozess umfasst die Analyse des Materials, die Auswahl geeigneter Begriffe, die Festlegung eines Hauptbegriffs sowie von Nebenbegriffen, die Dokumentation von Bedeutungsabgrenzungen (Scope Notes) und die Pflege der Schlagwortliste. Zugleich wird die Konsistenz in ganzen Sammlungen angestrebt, um redundante oder widersprüchliche Verwendungen zu vermeiden. Die Schlagwörter werden in den Metadaten eines Dokuments verankert, wodurch Such-, Filter- und Navigationsfunktionen verbessert werden.

Historisch war Schlagwortarbeit eine Kernaufgabe der Sacherschließung in Bibliotheken und Archiven. Mit der Einführung digitaler Kataloge und standardisierter Metadaten hat sie sich von Schlagwortkatalogen zu modernen, maschinenlesbaren Thesaurusstrukturen entwickelt, bleibt jedoch personell bedeutsam. Gegenwärtig wird Schlagwortarbeit in vielen Einrichtungen fortgeführt und weiterentwickelt, um Mehrsprachigkeit, semantische Präzision und effiziente Informationsrecherche zu unterstützen. Herausforderungen sind die Pflege des Vokabulars, die Behandlung von Synonymen und Mehrdeutigkeiten sowie der kontinuierliche Schulungs- und Ressourcenbedarf.