Scheunen

Scheunen sind landwirtschaftliche Bauwerke in deutschsprachigen Regionen, die primär der Aufbewahrung von Vorräten, Heu, Getreide und Werkzeugen dienen und oft auch Stallflächen enthalten. Sie stehen im Zentrum vieler Hofanlagen und prägten das Bild ländlicher Architektur über Jahrhunderte. Der Aufbau variiert regional, folgt jedoch meist einem langen rechteckigen Grundriss mit einem hohen, oft steil geknickten Dach. Im Obergeschoss lagerten Heu und Stroh, im Erdgeschoss befanden sich Lager- oder Stallbereiche. Typische Baumaterialien sind Fachwerk mit Gefachen, Massivbau aus Backstein oder Naturstein sowie Holz- oder Ziegeldächer. In vielen Scheunen ermöglichen breite Tore und Anfahrtswege das Rangieren von Geräten oder den Einlass von Fracht.

Funktionen und Typen: Scheunen dienten der Lagerung von Getreide, Heu, Stroh und landwirtschaftlichen Geräten; sie boten zudem Stallmöglichkeiten für Nutztiere. Fachliche Unterscheidungen umfassen Getreidescheunen, Heuscheunen und Mischformen, bei denen Lager- und Stallbereiche kombiniert sind. In Großbetrieben konnten Scheunen auch als zentrale Unterstellfläche für Erntegut dienen.

Historische Bedeutung und Wandel: Bis ins 19. und 20. Jahrhundert hinein prägten Scheunen das ländliche Landschaftsbild und die landwirtschaftliche Produktivität. Viele Bauwerke sind heute denkmalpflegerisch geschützt oder werden umgenutzt, etwa als Wohnräume, Veranstaltungsorte, Museen oder Ateliers. Der Erhalt und die Anpassung von Scheunen spiegeln die Veränderungen der Landwirtschaft wider und tragen zur kulturellen Identität ländlicher Regionen bei.