Schalldämmwert

Der Schalldämmwert bezeichnet die Fähigkeit eines Bauteils oder Materials, Schallflugwege zwischen zwei Räumen zu dämpfen. Er wird in Dezibel angegeben und ist frequenzabhängig. In der Bauakustik wird oft der gewichtete Schalldämmwert verwendet, der die betrieblichen Schwankungen über alle relevanten Frequenzen zu einer einzigen Kennzahl zusammenfasst. Als verbreitete Größe dient der Rw-Wert (gewichteter Schallreduktionsindex) gemäß ISO 717-1; je höher der Wert, desto besser der Schallschutz eines Bauteils wie einer Wand, Decke, eines Fensters oder einer Tür.

Die Messung erfolgt in der Regel im Labor an standardisierten Musterbauteilen, in einem Schallmessraum mit Quelle und Empfänger auf gegenüberliegenden Seiten des Bauteils. Dabei wird ein definierter Schallpegel aufgebracht und der über das Bauteil übertragene Pegelabfall ermittelt. Neben dem Rw-Wert kommen je nach Anwendungsfall weitere Kennwerte zum Einsatz, die unterschiedliche Frequenzbereiche oder Hörspektren berücksichtigen. Die Ergebnisse können außerdem durch frequenzabhängige Anpassungen (z. B. Ctr) ergänzt werden, um den Hörkomfort genauer abzubilden.

Es ist zu beachten, dass der Schalldämmwert typischerweise unter Laborbedingungen gemessen wird. In der Praxis kann die tatsächliche Schalldämmung durch Montagefugen, Flankenbeschallung, Luftdichtheit und konstruktive Randbedingungen deutlich geringer ausfallen. Schalldämmwerte spielen in der Bauordnung und Normung eine zentrale Rolle bei der Planung von Wohn- und Arbeitsräumen, bei der Bewertung von Bauteilen sowie in Produktdatenblättern von Fenstern, Türen, Wänden und Dächern.

Anwendungsgebiete umfassen Wände, Decken, Fenster, Türen und Fußböden. Sie dienen der Planung von Wohnkomfort, Privacy und Schallschutz in Gebäuden.

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