Risikobehandlungsplan

Risikobehandlungsplan ist ein Dokument im Risikomanagement, das festlegt, wie identifizierte Risiken behandelt werden sollen. Er übersetzt die Ergebnisse der Risikobewertung in konkrete Maßnahmen, Verantwortlichkeiten, Ressourcen, Zeitrahmen und Messgrößen. Der Plan dient der Priorisierung von Handlungsmaßnahmen und der Nachverfolgung ihrer Umsetzung.

Typische Inhalte umfassen den Geltungsbereich, die Risiko- und Behandlungsoptionen (vermeiden, mildern, übertragen, akzeptieren), Maßnahmenkataloge, Residualrisiken, Risikoverantwortliche, Fristen, Kosten und Ressourcenbedarf, Erfolgskriterien sowie Eskalations- und Kommunikationswege. Außerdem werden Monitoring- und Berichtsinformationen festgelegt, um die Effektivität der Maßnahmen zu bewerten und Anpassungen vorzunehmen.

Der Risikobehandlungsplan entsteht nach der Risikobewertung, in Abstimmung mit strategischen Zielen, und wird von der Führungsebene freigegeben. Er wird regelmäßig überprüft und bei Änderungen der Risikolage oder der Rahmenbedingungen angepasst.

Umsetzung: Im Plan werden implementierte Kontrollen, Sicherheits- oder Prozessmaßnahmen, Verträge oder Versicherungen sowie Notfall- oder Kontingenzpläne beschrieben. Der Plan definiert auch Indikatoren (KPIs) zur Wirksamkeit und Regeln für Berichte sowie Verantwortlichkeiten.

Bezug zu Normen: In vielen Organisationen orientiert sich der Risikobehandlungsplan an ISO 31000 für das Risikomanagement und an fachbereichsspezifischen Normen wie ISO 27005 für Informationssicherheit.

Nutzen und Herausforderungen: Der Plan unterstützt zielgerichtete Ressourcenzuweisung, schafft Transparenz und Rechenschaftspflicht. Herausforderungen sind eine dynamische Risikolage, sich ändernde Rahmenbedingungen und unvollständige Daten.