Rezeptorexpression

Rezeptorexpression bezeichnet die Präsenz und das Ausmaß von Rezeptorproteinen auf der Zelloberfläche oder in intrazellulären Kompartimenten. Rezeptoren dienen als Bindungsstellen für Signalmoleküle wie Hormone, Neurotransmitter oder Wachstumsfaktoren und bestimmen die Empfindlichkeit einer Zelle gegenüber Signalen. Die Expression wird von genetischen Faktoren, epigenetischer Regulation, Transkriptions- und Translationsprozessen sowie Umweltbedingungen und hormonellen Signalen moduliert und kann sich durch Upregulation erhöhen oder durch Downregulation verringern.

Zudem beeinflussen dynamische Prozesse wie Desensibilisierung, Internalisation und Recycling die langfristige Reaktionsfähigkeit der Zelle.

Die Messung der Rezeptorexpression erfolgt durch verschiedene Methoden, darunter Immunhistochemie, Durchflusszytometrie, Western blot, RT-qPCR oder RNA-seq; bildgebende Verfahren und Lokalisierungsmethoden ergänzen das Bild. Unterschiede zwischen mRNA- und Proteinniveau sowie posttranslationale Modifikationen können zu Abweichungen führen.

Rezeptorexpression hat große Bedeutung in der Pharmakologie und Medizin: Sie bestimmt, wie stark ein Ligand, Antagonist oder eine therapeutische Verbindung wirkt, und beeinflusst Diagnostik, Prognose und Therapieresistenz. In der Klinik sind etwa HER2-Expression in Brustkrebs oder EGFR-Expression in verschiedenen Tumoren wichtige Marker. Relevante Rezeptorfamilien sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, Tyrosinkinase-Rezeptoren, nukleäre Rezeptoren und Ionenkanäle.

Das Verständnis der Rezeptorexpression unterstützt personalisierte Medizin, Biomarkerforschung sowie die Entwicklung neuer Therapien und erklärt Variationen in der Medikamentenantwort.