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Retinsäure

Retinsäure, wissenschaftlich All-trans-Retinsäure (ATRA), ist das aktive Metabolit von Vitamin A (Retinol). Sie wirkt als wichtiger Regulator der Genexpression und beeinflusst Differenzierung, Proliferation und Apoptose von Zellen. In der Embryonalentwicklung sowie bei der Gewebehomöostase im Erwachsenenalter kommt ihr zentrale Bedeutung zu.

Biosynthese und Wirkungsweise: Retinol wird durch Dehydrogenasen zu Retinaldehyd oxidiert und anschließend durch Aldehyd-Dehydrogenasen zu Retinsäure.

Vorkommen und Anwendungen: In der Dermatologie wird Topikalienter Retinsäure, auch als Tretinoin bezeichnet, gegen Akne und

Pharmakokinetik und Sicherheit: Retinsäure ist lipophil und wird in der Leber metabolisiert, teils durch Cytochrom P450;

Retinsäure
bindet
an
Retinoinsäure-Rezeptoren
(RARα,
RARβ,
RARγ),
die
häufig
als
Heterodimere
mit
RXR
(Retinoid-X-Rezeptor)
vorkommen.
Der
Rezeptor-Komplex
bindet
an
Retinoic
Acid
Response
Elements
in
der
DNA
und
reguliert
die
Transkription
zielgerichteter
Gene,
die
Differenzierung,
Zelldauer
und
Immunfunktionen
beeinflussen.
zur
Behandlung
lichtbedingter
Hautalterung
eingesetzt.
Systemisch
wird
All-trans-Retinsäure
zur
Differenzierungstherapie
der
akuten
promyelozytären
Leukämie
(APL)
verwendet,
da
sie
die
Blockade
der
Differenzierung
durch
das
PML-RARα-Fusionsprotein
aufhebt.
Isotretinoin
(13-cis-Retinsäure)
kommt
ebenfalls
bei
schweren
Akneformen
zum
Einsatz,
ist
aber
mit
einem
erhöhten
Teratogenitätsrisiko
verbunden.
Ausscheidung
erfolgt
über
Fäzes
und
Urin.
Nebenwirkungen
umfassen
mucocutane
Hautreaktionen,
Phototoxizität
und
potenzielle
Lebereigenheiten
bei
systemischer
Anwendung.
Wegen
der
Teratogenität
besteht
insbesondere
bei
Isotretinoin
strikte
Schwangerschaftsverhütung
und
Überwachung.
Eine
Überdosierung
von
Vitamin
A
vermeiden.