Reisekontrollen

Reisekontrollen bezeichnen alle Formen der Kontrolle von Personen auf Reisen durch Grenz- oder Verkehrswege. Sie umfassen Grenzkontrollen an äußeren Grenzabschnitten, Identitäts- und Dokumentenkontrollen im Binnenverkehr sowie selektive oder routinemäßige Kontrollen durch Grenzschutz, Zoll oder Polizei während der Beförderung.

Im Schengen-Raum bestehen in der Regel keine regelmäßigen Grenzkontrollen an inneren Grenzen. Temporäre Reisekontrollen können jedoch gemäß dem Schengen-Borders-Code eingeführt werden, etwa bei Sicherheitsbedenken, Migration oder Großereignissen; in solchen Fällen dürfen Kontrollen an Flughäfen, Bahnhöfen oder Straßengrenzen stattfinden und zeitlich befristet bleiben.

Die Verantwortlichkeit liegt zumeist bei der nationalen Grenz- oder Sicherheitsbehörde (in Deutschland Bundespolizei, Zoll). Die Europäische Grenz- und Küstenwache Frontex koordiniert grenzüberschreitende Einsätze; Europol unterstützt bei grenzüberschreitender Kriminalitätsbekämpfung.

Rechtliche Grundlage bildet der Schengen-Borders Code (Verordnung (EU) 2016/399) sowie nationale Rechtsvorschriften. Datenschutz- und Grundrechte müssen gewahrt bleiben.

Für Reisende bedeutet dies: Mitführen gültiger Reisedokumente (Pässe, Personalausweis) sowie ggf. Visa oder Aufenthaltsgenehmigungen; bei Kontrollen muss kooperativ verhalten werden; Kontrollen können Wartezeiten verursachen; im Pandemiefall oder bei Terror-/Sicherheitslagen können zusätzliche Gesundheits- oder Sicherheitsprüfungen auftreten.