Referenzpegels

Referenzpegels bezeichnet festgelegte Bezugsgrößen, die als Grundlage dienen, Messwerte zu interpretieren, zu vergleichen und zu standardisieren. Sie werden je nach Fachgebiet so gewählt, dass Werte als Verhältnis oder in einer logarithmischen Skala sinnvoll ausgedrückt werden können. Dadurch ermöglichen Referenzpegel Konsistenz und Vergleichbarkeit von Messungen über Geräte, Orte und Zeit hinweg.

In der Akustik ist der Referenzpegel der Referenzschalldruck p0 = 20 Mikropascal in Luft, was 0 dB SPL entspricht. Der Schalldruckpegel Lp ist definiert als Lp = 20 log10(p/p0). Neben SPL werden auch Bezugsschallintensität (häufig 10^-12 W/m^2) und gewichtete Skalen wie dB(A) genutzt, um die Hörwahrnehmung besser abzubilden.

In der Elektronik und Telekommunikation dienen Referenzpegel dazu, Leistung oder Spannung in relation zu bestimmten Normwerten zu setzen. Gängige Maße sind dBm (Bezug 1 Milliwatt) und dBW (Bezug 1 Watt). Diese Einheiten machen Aussagen über die Leistungsstufe relativ zu einem Referenzwert, wobei bei anderen Impedanzen (z. B. 50 Ohm) der Spannungs- oder Leistungswert entsprechend angepasst werden muss.

Kalibrierung und Normung spielen eine zentrale Rolle: Referenzpegel sichern die Nachvollziehbarkeit von Messungen durch Tragfähigkeit zur SI-Tracability und durch standardisierte Referenzen in Normen von IEC, ISO oder DIN. Dadurch bleiben Messergebnisse international vergleichbar.

Beispiele der Anwendung reichen von Audiomessungen über Lautstärkepegelmessungen bis hin zu Funk- und Messsystemen, in denen der Ausdruck des Messwerts relativ zum festgelegten Referenzpegel wichtig ist.