Referenzkanal

Referenzkanal bezeichnet in Technik und Wissenschaft einen bestimmten Kanal oder Signalpfad in einem Mehrkanal-System, der als Referenzpunkt für Messungen, Kalibrierung oder Synchronisation dient. Der Referenzkanal liefert ein bekanntes, stabil bleibendes Signal, an dem andere Kanäle gemessen oder angepasst werden können. Dadurch lassen sich Systemfehler wie Verstärkungsgleichheit, Offset, Phasenverschiebung oder Drift über die Kanäle hinweg erkennen und korrigieren. In der Praxis wird der Referenzkanal separat geführt oder als eigener Eingang implementiert, wobei Wertigkeit, Rauscharmut und Unabhängigkeit von anderen Kanälen wichtig sind.

Zu den Hauptfunktionen gehören Kalibrierung von Gain und Offset, Überwachung von Langzeitdrift, Phasen- und Zeitabstimmung sowie die Ermöglichung von Rauschunterdrückung durch Differenzmessung. Durch den Vergleich mit dem Referenzsignal lassen sich Abweichungen in den übrigen Kanälen zeitnah erkennen und korrigieren. Der Referenzkanal dient außerdem als stabiler Bezugspunkt für Synchronisations- und Timing-Aufgaben in Broad- oder Digital-Systemen.

Anwendungen finden sich in der Datenerfassung (Sensorik, EEG/ECG, Audiosysteme), Multi-Channel-Mignal-/Bildverarbeitung und in der Kommunikation (Pilot- oder Referenzsignale zur Kanalabschätzung). In Audio- oder Broadcast-Systemen kann er als Monitoring- oder Bezugsgröße für Lautstärke und Klangqualität genutzt werden. Die Wahl des Referenzkanals erfordert Berücksichtigung von Stabilität, Rauscharmut, Unabhängigkeit von Störeinflüssen und potenzieller Kreuzkopplung zu anderen Kanälen.