Referenzgröß

Referenzgröße, in der Messtechnik und in verwandten Bereichen, bezeichnet eine fest definierte Größe, die als Bezugs- oder Normgröße dient. Sie wird ausgewählt, weil sie stabil, reproduzierbar und eindeutig beschrieben ist und oft eine nachvollziehbare Spur zu nationalen oder internationalen Standards hat. Ziel einer Referenzgröße ist es, Messgrößen zu kalibrieren, zu normalisieren oder zu vergleichen, sodass Ergebnisse vergleichbar und rückverfolgbar werden.

In der Praxis wird eine Referenzgröße in Kalibrierungen und Qualitätssicherung genutzt. Sie dient als bekanntes, gut charakterisiertes Maß, an dem Messgeräte, Sensoren oder Prozesse gemessen und justiert werden. Die Referenzgröße kann eine physikalische Größe (etwa Temperatur, Druck, Masse, elektrische Spannung) oder eine nominale/grenzerfüllende Größe in einem calibrationskontext sein. Wichtig ist eine klare Spezifikation, einschließlich Einheit, Messwert, Unschärfe und Nachweismokumentation, damit die Messkette rückverfolgbar bleibt.

Beziehungen zu verwandten Begriffen: Der Begriff wird oft in Zusammenhang mit Sollwert, Referenzwert oder Normwert verwendet. Der Unterschied liegt teils im Kontext: Eine Referenzgröße bildet den Bezugsrahmen für Vergleiche oder Normalisierung, während Sollwert oder Zielwert eine konkrete Zielgröße in einer Mess- oder Fertigungsaufgabe kennzeichnen.

Dokumentation und Nachvollziehbarkeit sind zentrale Anforderungen. Die Verwendung einer Referenzgröße sollte in Prüfvorschriften, Normen oder Qualitätsmanagement-Dokumenten festgelegt und die Unsicherheit der Referenzgröße transparent gemacht werden.