Redundanzplanung

Redundanzplanung bezeichnet die systematische Planung, Implementierung und Überwachung redundanter Bausteine, Systeme und Prozesse, um die Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit von kritischen Geschäfts- und IT-Infrastrukturen zu erhöhen. Ziel ist es, die Auswirkungen von Störungen zu minimieren und Betriebsunterbrechungen zu verhindern oder schnell zu beenden. Anwendungsbereiche sind Rechenzentren, Netzwerke, Anwendungen und Datenverarbeitung; sie umfasst technisches wie organisatorisches Vorgehen im Rahmen des Business Continuity Managements.

Kernbestandteil sind die Festlegung von Service-Leveln wie Recovery Time Objective (RTO) und Recovery Point Objective (RPO), die Identifikation kritischer Assets sowie die Auswahl geeigneter Redundanzformen. Redundanz kann in aktiven oder passiven Varianten vorliegen, synchron oder asynchron betrieben werden und als hot, warm oder cold standby umgesetzt werden. Typische Maßnahmen umfassen redundante Stromversorgung, Netzwerkkonnektivität, Server- und Speichersysteme, geografisch getrennte Standorte sowie Failover-Cluster, Replikation von Daten (synchron oder asynchron) und regelmäßige Backups.

Der Planungsprozess umfasst Risikoanalyse, Bestimmung der Kritikalität, Festlegung von Anforderungen, Umsetzung, Tests und regelmäßige Wartung sowie kontinuierliches Monitoring. Von großer Bedeutung ist die Abwägung von Kosten und Risikoreduzierung im Kontext der Geschäftsziele und der Risikobereitschaft.

Standards und Best Practices unterstützen Redundanzplanung, darunter ISO 22301 für Business Continuity, ISO/IEC 27001 sowie ITIL-Ansätze. Praxisbeispiele reichen von redundanten Rechenzentren und dualen Internet-Links bis zu cloudbasierten Disaster-Recovery-Lösungen.