Reaktionskraft

Reaktionskraft ist in der Mechanik die Kraft, die infolge einer Wechselwirkung zwischen zwei Körpern entsteht. Nach dem dritten Newtonschen Gesetz wirken zwei Kräfte als Paar auf zwei verschiedene Körper: Sie sind gleich groß, entgegengesetzt gerichtet und treten gleichzeitig auf. Die Reaktionskraft wird dem jeweiligen ersten Kraftpartner zugeordnet und wirkt auf den anderen Körper.

Im Bereich der Statik und Strukturmechanik spricht man oft von Reaktionskräften an Auflagern oder Stützen. Wenn eine Last eine Brücke oder eine Säule belastet, werden Auflagerkräfte erzeugt, die dem externen Druck entgegengesetzt wirken und das System im Gleichgewicht halten. Ähnlich wirkt eine Normal- oder Kontaktkraft, wenn zwei Oberflächen aneinanderreiben; diese Reaktionskraft steht der auf die Oberfläche gerichteten Kraft entgegen.

Beispiele veranschaulichen das Prinzip: Wenn man gegen eine Wand drückt, wirkt eine Reaktionskraft der Wand auf den Arm in entgegengesetzter Richtung. Beim Stehen erzeugt die Erdoberfläche eine Auflage- bzw. Normalenkraft, die dem Gewicht des Körpers entgegenwirkt. Reibung ist ebenfalls eine Reaktionskraft, die der Tendenz zur Bewegung gegenübersteht. Im Raketentriebwerk erzeugt der Ausstoß der Abgase eine Reaktionskraft, die den Raketenkörper nach vorne treibt.

Wichtige Randbemerkung: Die Reaktionskraft gehört zu einem Aktions-Reaktions-Paar und wirkt auf das andere Objekt, nicht auf denselben Körper. Sie ist nicht einfach die „Gegenkraft“ der Gesamtkraft auf ein einzelnes Objekt, sondern Teil der Wechselwirkung zwischen zwei beteiligten Körpern.