Querlüftung

Querlüftung bezeichnet eine Form der natürlichen Belüftung von Räumen, bei der Luft durch Öffnungen an gegenüberliegenden Seiten oder Wänden hindurchströmt. Dadurch entsteht ein Querschnittsfluss, der frische Luft in den Raum bringt und verbrauchte Luft nach außen transportiert.

Das Funktionsprinzip beruht auf Druckunterschieden, die durch Winddruck und den sogenannten Stackeffekt entstehen. Wind treibt Luft durch die dem Wind zugewandte Öffnung hinein und verringert den Druck an der gegenüberliegenden Seite. Gleichzeitig kann warme Innenluft durch Aufsteigen nach oben entweichen, während kühle Luft unten nachströmt. Die Effektivität hängt von der Größe, Lage und Anordnung der Öffnungen, von Hindernissen, der Raumgeometrie sowie von äußeren Bedingungen wie Windrichtung und Außentemperatur ab.

Bei der Planung einer Querlüftung sollten Öffnungen auf gegenüberliegenden Wänden vorhanden sein, idealerweise auf ähnlichen Höhen oder in sinnvollen Höhendifferenzen, um einen stabilen Querstrom zu ermöglichen. Die Öffnungsflächen sollten ausreichend groß im Verhältnis zur Raumgröße sein, und Innenraumhindernisse wie Türen sollten den Luftweg nicht unnötig blockieren. Außenliegende Bauteile wie Sonnenschutz oder Vorhänge können den Fluss beeinflussen und müssen berücksichtigt werden.

Zu den Vorteilen zählen der automatische Luftaustausch ohne mechanische Anlage, verbesserte Raumluftqualität und mögliche sommerliche Kühlung bei moderaten Klimabedingungen. Nachteile umfassen Abhängigkeit von Wetterbedingungen, mögliche Zugluft, Wärmeverluste im Winter sowie Sicherheits- und Lärmaspekte. Querlüftung wird vor allem in Wohn- und Bürogebäuden sowie in Passivhaus- oder energiesparenden Baukonzepten genutzt, oft als Bestandteil eines mehrstufigen Lüftungskonzepts.