Pulvermaterialien

Pulvermaterialien sind Feststoffe, die aus diskreten Partikeln bestehen und als feines Pulver vorliegen. Ihre Korngrößen liegen typischerweise im Mikrometerbereich; gröbere Partikel gelten als Granulate. Pulvermaterialien weisen eine hohe Oberfläche pro Volumen auf und zeigen oft eine ausgeprägte Fließfähigkeit, was Verarbeitung und Anwendung erleichtert.

Sie werden nach Kriterien klassifiziert: nach Korngrößenbereich (fein bis grob), nach Material (metallisch, keramisch, polymerbasiert, Verbundpulver) und nach Morphologie (kugelig, eckig, agglomeriert).

Herstellung erfolgt durch mechanische Zerkleinerung (Milling), Hochgeschwindigkeitszerkleinerung (Jet Milling) sowie durch Atomisation, Sprühtrocknung und chemische Abscheidung. Vereinzelt entstehen Pulver auch durch Kondensation oder mechanische Legierung.

Wichtige Eigenschaften sind Korngrößenverteilung, Fließfähigkeit, Verdichtung, Porosität und Oberflächenbereich. Diese werden durch Siebanalyse, Laser-Diffraction, dynamische Bildanalyse sowie BET-Oberflächenmessung bestimmt. Feuchtegehalt, Reaktivität gegenüber Luft oder Feuchtigkeit und thermische Stabilität beeinflussen Verarbeitbarkeit.

Pulvermaterialien finden Anwendung in der Pulvermetallurgie, der Additiven Fertigung, der Katalyse, Pigmenten, Lebensmitteln, Pharmazeutika und Kosmetik. Je nach Einsatzgebiet stellen Reinheit, Korngrößenspektrum, Sinterfähigkeit oder Löslichkeit Anforderungen.

Sicherheits- und Handhabungsaspekte umfassen Staubexplosionsrisiken, Brandschutz, Entstaubung und feuchte Lagerung. Durch geeignete Lagerung, Fördertechnik, Schutzmaßnahmen und Schulung lassen sich Risiken minimieren.