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Präfixation

Präfixation bezeichnet in der Sprachwissenschaft den Prozess der Wortbildung, bei dem an den Stamm eines Wortes ein Präfix vorangestellt wird, um ein neues Wort mit verändertem oder erweitertem Bedeutungsinhalt zu bilden. Das Präfix ist ein gebundenes Morphem und kann in der Regel nicht eigenständig auftreten.

In der Wortbildungslehre wird häufig zwischen derivationaler Präfixation und, weniger zentral, flektierender oder grammatisierender Präfixation unterschieden.

Deutsche Präfixe gehören zu einem langen historischen Spektrum von Germanisch, Lateinisch und Griechisch beeinflussten Formen. Viele

Präfixation steht im Kontrast zu anderen Wortbildungsprozessen wie der Zusammensetzung (Wortbildung durch Verbindung zweier eigenständiger Wörter)

Derivativer
Präfixation
kommt
zentrale
Bedeutung
zu:
Sie
verändert
oft
die
Wortart
oder
semantische
Eigenschaften
des
Stamms,
z.
B.
un-
zur
Negation
(unfreundlich),
ver-
oder
ent-
zur
Veränderung
des
Verbs
(vergrößern,
entkommen),
be-
zur
Überführung
oder
Intensivierung
(befassen).
Präfixe
wie
vor-,
ab-,
auf-
können
Richtung
oder
Ausgang
einer
Handlung
ausdrücken
(vorlesen,
abfahren,
aufstehen).
Präfixe
sind
produktiv
und
bilden
regelmäßig
neue
Wörter,
andere
sind
weniger
produktiv
oder
stilistisch
eingeschränkt.
Neben
der
Bedeutung
beeinflusst
oft
auch
die
Phonologie
die
Form
oder
die
Aussprache
des
Stamms
durch
Assimilation
oder
Lautregeln.
oder
der
Ableitung
durch
Suffixe.
In
der
Sprachpraxis
spielt
die
Präfixation
eine
zentrale
Rolle
bei
der
Bildung
von
Synonymie,
Antonymie
und
lexicaler
Subtilität.
In
der
Grammatik-
und
Lexikonforschung
wird
Präfixation
daher
systematisch
analysiert,
um
Muster
der
Bedeutungsentwicklung
und
der
Wortbildung
in
verschiedenen
Sprachen
zu
verstehen.