Produktklassifikation

Produktklassifikation bezeichnet die systematische Zuordnung von Produkten zu vordefinierten Klassen oder Kategorien. Ziel ist es, Produkte vergleichbar zu machen, Such- und Auswertungsprozesse zu unterstützen und die Stammdatenqualität zu verbessern. Sie bildet die Grundlage für Kataloge, Warenwirtschaft, Beschaffung, Statistik, E-Commerce und Zollabwicklung.

In der Praxis basiert eine Produktklassifikation typischerweise auf einer hierarchischen Struktur mit Codes, die mehrere Ebenen umfassen. Von groben Hauptgruppen bis zu feinen Unterkategorien ermöglicht die Struktur eine differenzierte Zuordnung. Arten von Merkmalen, die zur Klassifikation herangezogen werden können, umfassen Verwendungszweck, Material, Funktion, Funktionseinschränkungen sowie Branchenzuordnung.

Es existieren verschiedene, teils länderspezifische oder branchenbezogene Systeme. Globale Produktklassifikationen umfassen zum Beispiel die Global Product Classification (GPC) von GS1, den UNSPSC (United Nations Standard Products and Services Code) sowie im öffentlichen Beschaffungswesen der EU den CPV (Common Procurement Vocabulary). Ergänzend werden unternehmensspezifische Systeme wie eClass oder eCl@ss verwendet. Für Zoll- und Handelsabwicklung spielen Systeme wie der HS-Code (Harmonized System) eine Rolle.

Anwendungen finden sich in der Warenwirtschaft, im Produktdatenmanagement, in Katalogen, der E-Commerce-Suche, der Beschaffung, in statistischen Analysen und in der Zollabwicklung. Herausforderungen bestehen in der Pflege der Codes, möglicher Mehrdeutigkeit, Aktualität und der Abstimmung zwischen unterschiedlichen Systemen. Erfolgreiche Implementierungen setzen Governance, standardisierte Attribute und regelmäßige Updates voraus.