Preisbereinigungen

Preisbereinigungen bezeichnen Verfahren zur Eliminierung oder Reduzierung von Preisänderungseinflüssen in wirtschaftlichen Größen, um Vergleiche über Zeiträume hinweg zu ermöglichen. Ziel ist es, nominale Werte in reale Werte zu überführen oder Verträge an veränderte Preisniveaus anzupassen. Damit wird der Fokus auf Mengen- oder Effizienzentwicklungen gelegt statt auf Preisfluktuationen.

Anwendungsbereiche umfassen das Rechnungswesen und die Finanzberichterstattung, statistische Analysen sowie das Vertragswesen und die öffentliche Beschaffung. In der Berichterstattung dienen Preisbereinigungen dazu, Preis- oder Inflationswirkungen von der Entwicklung von Umsatz, Kosten oder Gewinn zu trennen.

Methoden: Am häufigsten wird die Anpassung über Preisindizes vorgenommen. Realwerte ergeben sich, wenn nominale Größen durch einen Preisindex geteilt und auf ein Basisjahr bezogen werden (z. B. Verbraucherpreisindex oder Erzeugerpreisindex). In Verträgen kommen Preisgleitklauseln zum Einsatz, die Anpassungen an Indexänderungen vorsehen, um Kaufpreisrisiken zu verteilen.

Herausforderungen: Die Auswahl des passenden Index, das richtige Basisjahr und mögliche Verzerrungen durch Qualitätsänderungen oder Substitution sind kritisch. Zudem können saisonale Effekte oder politische Preisregulierungen die Bereinigung beeinflussen.

Beispiel: Nominaler Umsatz Jahr 2: 1100; Jahr 1: 1000. Mit einem Preisindex von 1,03 in Jahr 2 relativ zum Basisjahr 1,00 ergibt der reale Umsatz Jahr 2 ca. 1100/1,03 ≈ 1068. Realwachstum liegt damit bei etwa 6,8 Prozent statt 10 Prozent nominal.