Preisabweichungen

Preisabweichungen bezeichnet in der Wirtschaft Unterschiede zwischen dem tatsächlich erzielten Preis eines Gutes oder einer Dienstleistung und einem Referenzpreis, Erwartungswert oder Vergleichswert. Sie können räumlich, zeitlich oder im Verhältnis zu theoretischen Modellen auftreten und betreffen sowohl Finanzmärkte als auch Konsumgütermärkte.

Häufige Arten sind: Abweichungen gegenüber regionalen Preisunterschieden (Preisunterschiede zwischen Märkten), zeitliche Abweichungen (Preisänderungen im Zeitverlauf), und Abweichungen gegenüber einem Referenzwert wie dem gleitenden Durchschnitt oder dem fairen Wert.

Ursachen umfassen Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage, Informationsasymmetrie, Transaktions- und Suchkosten, Preisstrategien wie Rabatte oder Bündelung, regulatorische Einflüsse, sowie Währungsschwankungen und saisonale Effekte.

Messung erfolgt durch Differenz oder prozentuale Abweichung zum Referenzpreis. Kennzahlen sind absolute Abweichung, prozentuale Abweichung, Standardabweichung und Z-Score. In Preisanalysen werden oft Moving Averages oder Benchmarks genutzt.

Anwendungen liegen in Arbitrage, Preisoptimierung und Risikomanagement. Unternehmen überwachen Preisabweichungen zur Steuerung von Handelsstrategien, Einkaufsentscheidungen oder Budgetplanung, während Märkte Preisunterschiede nutzen, um Ineffizienzen abzubauen.

Beispiele liefern Einblick: Aktienpreise können vom theoretischen fairen Wert abweichen; Online-Preise weichen oft von stationären Preisen ab; saisonale Energiepreise zeigen regelmäßige Abweichungen.