Polyesterfaser

Polyesterfaser, oder polyester fiber, ist eine synthetische Faser, die überwiegend aus Polyethylenterephthalat (PET) besteht. Sie gehört zu den am häufigsten eingesetzten Textilfasern und wird sowohl als Filamentgarne als auch als Kurzfasern (Stapelfasern) hergestellt.

Herstellung und Formen: PET entsteht durch Polymerisation von Terephthalsäure oder ethylenglycol, gefolgt von der Spinnung. Aus dem geschmolzenen Polymer werden kontinuierliche Filamente gewonnen oder zu Stapelfasern geschnitten. Filamentfasern können texturiert oder gekräuselt werden; es gibt auch Mikrofasern mit sehr feiner Faserbreite. Polyesterfasern lassen sich gut zu Garnstrukturen und Geweben verarbeiten und eignen sich für Textil- sowie technische Anwendungen.

Eigenschaften: Polyesterfaser zeichnet sich durch hohe Zugfestigkeit, gute Abriebfestigkeit und formstabile Eigenschaften aus. Sie hat eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme (etwa 0,4 Prozent bei 20 °C), wirkt daher schnell trocknend und pflegeleicht, ist chemikalienbeständig und resistent gegen Schimmel. Obwohl relativ UV-beständig, kann längere Sonnenexposition zu Degradation führen. Typische Nachteile sind eine geringere Atmungsaktivität im Vergleich zu Naturfasern, statische Aufladung und gelegentliches Pilling.

Anwendungen: In der Bekleidungsindustrie findet man Polyester in Sport- und Freizeitbekleidung, Strick- und Webwaren, sowie Mischgeweben. Auch im Haushalt werden Polyesterfasern für Bettwäsche, Vorhänge und Polstermöbelstoffe verwendet. Industriell dienen Polyesterfasern als Verstärkung in Verbundwerkstoffen, in Zubehören wie Autoreifenfäden oder Filtermedien.

Umwelt und Nachhaltigkeit: Polyester ist recycelbar, sowohl mechanisch als auch chemisch, wodurch Recyclingkreisläufe von PET-Fasern entstehen. Allerdings handelt es sich um eine nichtbiologische Abbaulösung, und Fasern können Mikroplastik freisetzen. Die Herstellung erfordert erhebliche Energiemengen und Wasser. Recycelte PET-Fasern gewinnen im Textilbereich an Bedeutung.