Photografie

Photografie ist die Kunst, Wissenschaft und Praxis der bildlichen Fixierung von Licht, meist durch ein lichtempfindliches Medium in einer Kamera. Der Begriff leitet sich vom Griechischen ab, von phōs für Licht und graphein für schreiben, und verweist darauf, Licht zu Bildern zu machen.

Die Geschichte der Photografie beginnt in den 1820er- bis 1830er-Jahren mit Niépce, Daguerre und Talbot. Die Daguerreotypie (1839) lieferte klare Bilder auf Metalloberflächen; das Kalotypie-Verfahren von Talbot (um 1840) erzeugte Negative, aus denen mehrere Abzüge möglich waren. Weiterentwicklungen wie die Kollodium-Nassplatte (um 1851) und Trockenplatten verbesserten Empfindlichkeit und Handhabung. Im späten 19. Jahrhundert setzte sich der Rollfilm durch, und Farbphotographie entwickelte sich schrittweise durch Verfahren und später durch Farbfilme.

Technisch basiert Photografie auf der kontrollierten Belichtung eines lichtempfindlichen Medium. Zentrale Größen sind Belichtungszeit, Blende, Sensor- bzw. Filmempfindlichkeit (ISO) und Brennweite des Objektivs. In der digitalen Photographie ersetzen Sensoren (CCD/CMOS) chemische Medien; RAW-Dateien ermöglichen eine detaillierte Nachbearbeitung, JPEG-Dateien sind weit verbreitet. Wichtige Aspekte der Praxis sind Belichtung, Fokus, Weißabgleich, Rauschen und Komposition.

Photografie dient der Dokumentation, der Kunst, dem Journalismus, der Wissenschaft und der Alltagskommunikation. Sie beeinflusst Gesellschaft, Erinnerungskultur und visuelle Kommunikation. Ethik und Urheberrecht, Authentizität und Privatsphäre sind zentrale Debatten, ebenso Fragen der Archivierung, Metadatenpflege und Langzeitkonservierung.

Die Photografie bleibt ein sich wandelndes Medium: Technologische Entwicklungen in Sensorik, Objektiven, Software, mobiles Arbeiten und Künstliche Intelligenz verändern Aufnahme, Bearbeitung und Verbreitung. Sie verbindet technische Fähigkeiten mit ästhetischer Gestaltung und bleibt damit sowohl Handwerk als auch Ausdrucksform.