Peptidextraktion

Peptidextraktion bezeichnet das Verfahren zum Isolieren von Peptiden aus biologischen Proben wie Blut, Urin, Gewebe oder Zellkulturen. Ziel ist es, Peptide in ausreichender Reinheit und Konzentration für analytische Anwendungen, insbesondere Massenspektrometrie, zu gewinnen. Peptide können endogene Fragmente aus Proteinen oder synthetische Sequenzen sein. Die Extraktion berücksichtigt die chemischen Eigenschaften der Peptide, darunter Ladung, Hydrophobizität und Größe, sowie die Beschaffenheit der Probe.

Typische Extraktionsmethoden sind Festphasenextraktion (SPE) und, seltener, Flüssig-Flüssig-Extraktion (LLE). SPE nutzt oft reversierbare C18- oder polymerbasierte Säulen; Probenpufferung und Entfettung erhöhen die Aufreinigungswirkung, gefolgt von Elution mit organischen oder gemischten Lösungsmitteln. Ultrafiltration oder Dialyse können verwendet werden, um Peptide basierend auf der Größe zu trennen. Peptidpräzipitationen, etwa mit Trichloroazetat oder Acetonitril, dienen zur Proteinandierung und anschließenden Freisetzung der Peptide. Desalting und Konzentration sind häufig notwendige Schritte vor der Analyse.

Anwendungen finden sich in der Peptidomik, Proteomics-Studien, Dopingkontrollen und pharmazeutischen Qualitätssicherung. Die Analyse erfolgt typischerweise mit LC-MS/MS oder MALDI-MS. Wichtige Herausforderungen sind Probenstabilität, Abbau durch Proteasen, Adsorption an Oberflächen, Matrixeffekte und Verluste während der Reinigung. Eine erfolgreiche Peptidextraktion erfordert daher sorgfältige Probenaufbereitung, geeignete Extraktionsbedingungen und geeignete Kontrollen.