Passwortkompromittierung

Die Passwortkompromittierung, auch Credential Compromise, bezeichnet den Zustand, in dem Zugangsdaten wie Benutzernamen und Passwörter unbefugt erlangt und genutzt werden, um Zugriff auf Konten, Dienste oder Systeme zu erhalten. Sie ist ein zentrales Sicherheitsproblem in der digitalen Welt und kann einzelne Nutzer oder Organisationen betreffen.

Ursachen und Angriffsvektoren umfassen Datenlecks bei Online-Diensten, Phishing, Credential Stuffing, Malware wie Keylogger sowie Brute-Force-Angriffe. Auch die Wiederverwendung desselben Passworts über mehrere Konten erhöht das Risiko erheblich. Oft arbeiten mehrere Vektoren zusammen, beispielsweise ein gelöschtes oder wiederverwendetes Passwort, das anschließend missbraucht wird.

Folgen reichen von unbefugtem Zugriff und Datendiebstahl bis zu finanziellen Verlusten, Rufschädigung oder Störungen von Diensten. Bei sensiblen Konten können Identitätsdiebstahl oder Compliance-Verstöße auftreten. Die Auswirkungen hängen von der Art des Kontos, dem gepeicherten bzw. verarbeiteten Datenumfang und der Reaktionsfähigkeit des betroffenen Systems ab.

Prävention und Erkennung umfassen mehrere Bausteine: den Einsatz starker, eindeutiger Passwörter je Dienst, die Nutzung eines Passwortmanagers, Mehrfaktor-Authentifizierung (MFA) und Schulungen zu Phishing. Technische Schutzmaßnahmen wie Anmeldebenachrichtigungen, Ratenbegrenzung und sichere Speicherung von Passwörtern (z. B. mit Argon2, bcrypt oder scrypt) sind ebenfalls wichtig. Regelmäßige Überprüfungen von Sicherheitsdaten und Logs helfen, Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen.

Im Krisenfall umfasst die Reaktion das Zurücksetzen kompromittierter Passwörter, das Sperren betroffener Tokens, die Benachrichtigung relevanter Stakeholder und eine forensische Untersuchung zur Vermeidung künftiger Vorfälle.