Palettenstandards

Palettenstandards sind normative Regeln, die Abmessungen, Aufbau, Materialien, Tragfähigkeit, Prüfung und Kennzeichnung von Paletten für den Warentransport festlegen. Sie zielen darauf ab, Interoperabilität über Hersteller- und Ländergrenzen hinweg sicherzustellen, das Handling in Lagerhäusern und Transportsystemen zu vereinfachen und Rückführung sowie Recycling von Paletten zu ermöglichen.

Zu den wichtigsten internationalen Regelwerken gehört EPAL, die European Pallet Association, das den Euro-Palettentyp mit den Maßen 1200 × 800 mm standardisiert und eine Qualitätssicherung durch Markenzeichen vorsieht. Zusätzlich regelt ISO 6780 die Maße und Toleranzen flacher Paletten im Intermodalverkehr; daraus resultieren mehrere ISO-Formate, die weltweit genutzt werden.

In Nordamerika haben sich GMA-Paletten (regelmäßige Praxis: ungefähr 40 × 48 Zoll) etabliert, mit eigener Bauweise und vierseitigem Zugriffsbereich an vielen Modellen. Diese Palette wird oft in der regionalen Logistik verwendet und folgt dort typischerweise anderen Spezifikationen als EPAL.

Für den Handel relevante Kennzeichen umfassen EPAL-Logos oder Herstellerkennzeichen sowie obligatorische ISPM-15-Behandlung bei Holzpaletten, die eine Heißbehandlung oder Fumigation für den internationalen Versand voraussetzt.

Paletten bestehen überwiegend aus Holz, können aber auch Kunststoff oder Metall sein. Holzpaletten unterliegen Reparatur- und Recyclingregeln, um Sicherheits- und Funktionsstandards auch nach Verschleiß zu erhalten, während alternative Materialien zusätzliche Anforderungen erfüllen müssen.

Die Standardisierung erleichtert globale Lieferketten, senkt Kosten durch Austauschbarkeit der Paletten und minimiert Verluste durch beschädigte oder inkompatible Packmittel.