PETMehrwegsysteme

PET-Mehrwegsysteme bezeichnen Rückgabe- und Wiederverwendungssysteme für Getränkeflaschen aus Polyethylenterephthalat (PET). In solchen Systemen werden leere PET-Flaschen gegen Pfand an Verkaufsstellen oder Rücknahmepunkten zurückgegeben und anschließend professionell gereinigt, geprüft und erneut befüllt, statt sie als Einwegverpackung zu verwenden. Typische Bestandteile sind Mehrwegflaschen, Pfandkassensysteme, Rücknahmestellen, zentrale oder dezentrale Reinigungsanlagen sowie Flaschenlogistik und Fülllinien.

Funktionsweise: Verbraucher kaufen Getränke in einer mit Pfand belasteten PET-Flasche. Nach dem Gebrauch bringt der Kunde die Flasche zurück; der Pfandbetrag wird erstattet. Die Flaschen durchlaufen Sortierung, Reinigung (mechanisch/chemisch) und Prüfung. Geeignete Flaschen werden erneut befüllt; beschädigte oder stark verschmutzte Flaschen werden recycelt oder entsorgt.

Vorteile und Herausforderungen: PET-Mehrwegsysteme können durch wiederholte Nutzung Ressourcen und Abfall reduzieren und je nach Systemeffizienz zu geringeren Treibhausgasemissionen beitragen. Allerdings ergeben sich Kosten für Logistik, Reinigung, Infrastruktur und Qualitätskontrollen. Hygienische Anforderungen, Bruchrisiken, Marktfragmentierung und unterschiedliche nationale Regelungen beeinflussen die Wirtschaftlichkeit.

Stand und Regulierung: In vielen europäischen Ländern sind Mehrwegpfand- oder Rücknahmesysteme etabliert oder gesetzlich gefördert. Die zunehmende Regulierung von Einwegkunststoffen beeinflusst die Nutzung von Mehrweg. PET-Mehrwegsysteme konkurrieren mit Einweg-PET und Glasflaschen, wobei der ökologische Vorteil stark von Lebensdauer, Rücklaufquote und Reinigungsaufwand abhängt.

Ökobilanz: Lebenszyklusanalyse zeigt variable Ergebnisse; hohe Wiederverwendungsrate und effiziente Reinigungsenken Umweltbelastung gegenüber Einweg bei ausreichender Auslastung.