Oscillometrisch

Oscillometrisch ist ein Adjektiv, das sich auf Messmethoden bezieht, die auf Oszillationen beruhen. Das Wort leitet sich von oszillieren und -metrisch ab und wird in der Wissenschaft und Medizin verwendet, um Verfahren zu beschreiben, die periodische Druck- oder Fluktuationssignale nutzen, um Information aus dem System zu gewinnen.

In der Pneumologie ist oszillometrisches Vorgehen zentral in der Forced Oscillation Technique (FOT) bzw. Oszillometrie der Atemwege. Dabei wird dem Atemwegssystem durch eine Mundöffnung ein oszillierender Druckimpuls überlagert, während der Patient normal atmet. Aus dem gemessenen Druck- und Flussverlauf lassen sich die Impedanz Zrs und deren Anteile Rrs (Druckwiderstand) und Xrs (Reaktanz) ableiten. Das Verfahren ist wenig aufwendig und spirometrieunabhängig, weshalb es sich besonders für Kinder, ältere oder kranke Patienten eignet, die keine vollständige Spirometrie durchführen können. Es unterstützt Diagnostik und Überwachung von Erkrankungen wie Asthma, COPD oder interstitiellen Lungenerkrankungen und kann schnelle Veränderungen der Atemmechanik erfassen.

Zu den Vorteilen gehört, dass oszillometrische Messungen wenig oder gar keine Anstrengung des Probanden erfordern, wodurch sie besonders für Kinder und Patienten mit eingeschränkter Lungenfunktion geeignet sind. Einschränkungen umfassen Empfindlichkeit gegenüber Bewegungen, Mundstückdichtheit und Luftverluste, sowie Unterschiede in Algorithmen und Normwerten zwischen Herstellern. Die Interpretation erfordert Fachwissen, und Ergebnisse sollten im Kontext anderer Untersuchungen betrachtet werden.